Am 21. September 2020 starb in ihrem 80. Lebensjahr Gertrud Ferdinand aus Braubach im Sterbehospiz in Koblenz. Lange Jahre hatte sie ihre schwere ALS Erkrankung tapfer angenommen und langmütig ertragen.
Jahrzehntelang war die am 11. Dezember 1940 in Lauterbach im heutigen Tschechien geborene Gertrud Ferdinand ehrenamtlich tätig. Mehr als 25 Jahre war sie Mitglied des Pfarrgemeinderates der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Geist in Braubach, 15 Jahre davon, mit Unterbrechung, Vorsitzende dieses Gremiums. Gleichzeitig war sie auch 20 Jahre Mitglied des Verwaltungsrates. Die Ökumene lag ihr dabei sehr am Herzen.
Ab 1994 war sie Mitglied der CDU-Fraktion im Stadtrat der Stadt Braubach, bevor sie von 2009 bis 2014 zweite Beigeordnete der Stadt Braubach wurde. Den Braubacher Christdemokraten gehörte sie 33 Jahre an. Daneben bekleidete sie auch ab 1992 das Schöffenamt am Amtsgericht Lahnstein.
Schließlich lag ihr als Flüchtlingskind auch die Mitarbeit im Deutsch-Französischen Freundschaftskreis Villeneuve-sur-Yonne und damit die Völkerverständigung am Herzen. Für ihre besondere, ehrenamtliche Verdienste um die Gesellschaft und die Mitmenschen erhielt Gertrud Ferdinand im Jahr 2012 die höchste Auszeichnung für das Ehrenamt in unserem Bundesland, die Landesverdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz.
“Gertrud Ferdinand zeichnete sich in all den Jahren durch ihre mitfühlende Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit aus. Ihr Handeln und ihr Wille zu einem gemeinsamen Miteinander war stets geprägt von ihrem christlichen Menschenbild. Wenn verantwortliche Mitarbeit gefragt war, war sie zur Stelle”, würdigt CDU Ortsvorsitzender Markus Fischer die Verstorbene.
Dem Neuen zugewandt bereiste sie mit ihrem Lebensgefährten gemeinsam die Welt und entdeckte dabei neugierig neue Länder und neue Menschen. Reisen und der Chorgesang waren viele Jahre - neben ihrem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement - ihre liebsten Hobbys.
Stadtbürgermeister Joachim Müller sagt: “Braubach verliert mit Gertrud Ferdinand eine weithin beliebte, engagierte und geachtete Persönlichkeit, die sich einmischte und sich um Braubach verdient gemacht hat. Ihre Familie verliert eine liebenswerte Lebenspartnerin, Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Cousine, die unvergessen bleiben wird. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.”
