"Im Mittelpunkt meines Engagements
stehen immer die Menschen. Um
unsere Heimat für sie lebenswert
zu erhalten, setze ich mich ein."



5. August 2021

Braubacher Hoffnungszeichen blicken zurück auf die Hilfe des Vereins für die Opfer der Explosionskatastrophe im Libanon

Beirut ein Jahr nach der Explosionskatastrophe: Noch immer liegen Trümmer auf den Straßen, sind Häuser unbewohnbar und viele Menschen obdachlos. Der Wohltätgkeitsverein Braubacher Hoffnungszeichen hatte damals um Spenden für die Opfer gebeten. Die Reaktion auf den Spendenaufruf war überwältigend. Es kamen rund 20.000 Euro zusammen, die der Verein für die Hilfe in Beirut zur Verfügung stellen konnte.

 

Nach der Explosionskatastrophe vor einem Jahr in Beirut im Libanon stand erst einmal das große Aufräumen an. Auch in der evangelischen Kirchengemeinde mussten Fenster repariert und Bänke in Stand gesetzt werden. Mit der Hilfe des Wohltätigkeitsvereins Braubacher Hoffnungszeichen e. V. konnten in Beirut aber auch vielen Opfern der Katastrophe geholfen werden.

Die Braubacher Deutsch-Libanesin Amal Fischer berichtet: „Unser Partner, die evangelische Kirchengemeinde in Beirut, konnte im ersten Schritt hunderte Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln an Bedürftige verteilen. Den Menschen fehlte ja alles. Tausende sind von einem Moment auf den anderen obdachlos geworden, wurden verletzt oder verloren sogar ihre Angehörigen. Es wurden Erstausstattungen mit Küchenutensilien und Haushaltswaren zusammengestellt und verteilt, aber auch Decken, Schlafsäcke und Kleinmöbel. Zum Schuljahresbeginn wurde das Projekt Schulrucksack gestartet. Fast 200 Kinder bekamen neue Schulsachen, denn auch Schulbücher und Hefte hatten die Kinder ja durch die Explosion verloren. Die Kirchengemeinde betreibt auch zwei Schulen. 30 Tablets wurden angeschafft und an sehr bedürftige Schüler verteilt.“

Die Explosionskatastrophe hat die ohnehin schon schwierige Situation im Libanon noch einmal dramatisch verschärft. Der Strom wird rationiert. Nur wenige Stunden pro Tag gibt es überhaupt Strom. Um neues Geld ins Land zu bekommen und das Bankensystem zu stabilisieren, dürfen die Libanesen ihre Ersparnisse nur noch in geringem Umfang abheben. Nur an „frisches Geld“, das aus dem Ausland in Dollar oder Euro überwiesen wird, kommt man noch ohne Einschränkungen. Die Preise für Lebensmittel und Medikamente sind explodiert. Die Landeswährung ist im freien Fall. Es herrscht eine große Angst bei den Menschen, dass die schlimme Situation eskaliert. Die Sorge ist groß, dass es im alltäglichen Kampf um Benzin oder Lebensmitteln zu Gewaltausbrüchen und vielleicht sogar wieder zu einem Bürgerkrieg kommt, wie der Libanon ihn zwischen 1975 und 1990 schon einmal erleben musste.

„Es ist unglaublich wie viele Menschen jeden Tag zur Kirche kommen und sie um Hilfe bitten“, berichtet Amal Fischer. „Ich denke an zwei alleinstehende Frauen, eine mit Kindern, die ihre Wohnungen und all ihren Hausrat verloren haben. Hier konnte die Kirchengemeinde mit Hilfe unserer Spender unterstützen, die Zerstörungen wieder zu repariere. Aber es ist natürlich alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine Frau lebt weiterhin bei ihrer Schwester, die andere bei ihrer Cousine, denn es braucht noch lange, bis alles repariert ist.“ Auch das Gesundheitswesen liege am Boden, was gerade in der Corona-Krise eine Katastrophe sei. „Die Kirchengemeinde hat mit der Hilfe unserer Spender auch Medikamente anschaffen können und einem Menschen, der durch die Explosion ein Bein verlor, die nötige Operation und eine Prothese finanzieren können.“

Die Braubacher Hoffnungszeichen setzten ihre Hilfe für den Libanon daher weiter fort. „Aber wir denken natürlich auch an die Opfer der Flutkatastrophe hier bei uns in Deutschland. Das Ahrtal liegt ja vor unserer Haustür. Wir kennen viele Menschen dort, die betroffen sind. Eine meiner Studienkolleginnen ist sogar ums Lebens gekommen“, berichtet der Vereinsvorsitzende Markus Fischer betroffen. „Wir haben auch hier einen Spendenaufruf gestartet und eine Soforthilfe von 1.000 Euro für die Rettung der Verletzten zur Verfügung gestellt. Zwischenzeitlich sind fast 4.000 Euro an Spenden eingegangen. Wir haben auch schon über das Rote Kreuz Kontakt zu verschiedenen Betroffenen und wollen hier konkret helfen.“

Wer den Verein mit einer Spende unterstützen möchte, kann dies tun, per Überweisung auf das Konto des Vereins IBAN DE43 5105 0015 0656 2209 85. Weitere Informationen unter www.BraubacherHoffnungszeichen.de.